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Das Schützenwesen

Das Schützenwesen basiert in seinen Ursprüngen auf den Aktivitäten der mittelalterlichen Bürgerwehren. Diese Wehren standen dem Wachtmeister des Dorfes oder der Stadt zur Seite, wenn zahlreiche Hände zum Wohle, zum Schutz oder zur Verteidigung der Gemeinde benötigt wurden.

Um den besten Schützen der Wehr zu ermitteln, wurden regelmäßig Schießwettbewerbe ausgetragen. Auch zu damaligen Zeiten wurde ein hölzerner Vogel auf eine Stange emporgehoben und auf ihn geschossen. Der Jenige, der den letzten Schuss abgab, war der Sieger dieses Wettbewerbs, also der König der Bürgerwehr. In anderen Gegenden wurde (und wird) auf Holzscheiben geschossen und die Punkte gezählt. So kann man festhalten, dass der Schießsport sehr alte Wurzeln hat.

Neben dem sportlichen Gedanken ist die Betrachtung des gesellschaftlichen Hintergrunds zur damaligen Zeit sehr wichtig. Der Wettkampf ums Vogelschießen wurde als großes Volksfest, mit Paraden und Aufmärschen, inszeniert und hatte neben dem Kirchweihfest (Kirmes) einen festen Platz im bürgerlichen Leben.

Mit dem Einsetzen der staatliche Exekutiven, also der Polizei, wurde das gesellschaftliche Leben in immer besser greifende Gesetze gepasst. Streitigkeiten zwischen Grafschaften und Herzogtümern, zwischen Protestanten und Katholiken sollten mit dem Wort und nicht mehr mit der Waffe geschlichtet werden. Es verbreitete sich ein friedliches Leben und die Notwendigkeit einer Bürgerwehr sank immer mehr.

So steht im heutigen Sinne der Schützenvereine die Traditionserhaltung, das Gedenken an die Männer der Bürgerwehren im Vordergrund. Auch wenn der Schießsport zum Teil (leider) sehr in den Hintergrund gerückt ist, bleibt die gesellschaftliche Freude und Kurzweil bestehen. Im Rahmen eines organisierten Festablaufs, dem eröffnenden Gottesdienst (wo möglich ökumenisch),  den Festbällen mit klassischem Tanz und Parties mit Discomusik, den Märschen der Mitglieder durch die Stadt und dem traditionellem Vogelschießen wird hier in einem großen Kreis Gleichgesinnter und Traditionsbewusster freundschaftlich zusammen gefeiert und dem damaligen Volksfest gedacht. Mancherorts gibt es einen Frühschoppen mit humorvollen Beiträgen, launigen Anekdoten und einen rauschenden Abschluss für das neue amtierende Königspaar.


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Der Deutsche Schützenbund schreibt über sich:

Der Deutsche Schützenbund, kurz DSB, gegründet 1861 in Gotha, wiedergegründet 1951 in Frankfurt am Main, ist der größte Dachverband für Sportschützen in Deutschland. Von den Mitgliederzahlen her (2005: 1.495.676, davon über 350.000 Schützinnen) ist der DSB der viertstärkste Sportverband in Deutschland.

Der Deutsche Schützenbund ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Internationalen Schießsportverband (ISSF), dem Internationalen Verband für Bogenschützen (FITA), der Europäischen Bogen-Union (EMAU), der Internationalen Armbrustschützen-Union (IAU), der Europäischen Schützenkonföderation (ESC, der Vereinigung der Schießsportverbände der EU (AFTSC) und der Internationalen Vorderladervereinigung (MLAIC).

Die Sportordnung des Deutschen Schützenbundes regelt das Schießen in den verschiedenen gemeinsamen Disziplinen in über 15.000 Schützenvereinen des Verbandes. In den Schießstandrichtlinien und der Schießstandordnung des DSB ist für sie die Ausstattung der Schießstätten und das Verhalten bei der Ausübung des Sportes verbindlich festgelegt.

Die Disziplinen und Wettkampfklassen des DSB sind unter Sportschießen genauer beschrieben. Das Schießen „Luftgewehr-Auflage“ gehört seit dem Sportjahr 2006 ebenfalls zum Wettkampfkatalog des DSB und wird bis hin zu Deutschen Meisterschaften durchgeführt.

Seit 1994 steht Josef Ambacher (Starnberg) als Präsident an der Spitze des Verbandes. Dem DSB gehören 20 Landesverbände an, welche nicht mit der bundesdeutschen Landesgliederung identisch ist.

Das monatlich herausgegebene offizielle Mitteilungsblatt des DSB heißt „Deutsche SchützenZeitung“.

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Wikipedia schreibt zu  Schützenfesten:
Geschichte

Im Mittelalter mussten sich einige Städte noch selber vor Plündererbanden schützen. Aus diesem Grund wurden Vereine gegründet, die einer Bürgerwehr ähnelten. Im Zusammenhang mit den Übungen und den Musterungen der Aufgebote der Städte (den Schützen von „Schutz“ erst später vom „Schießen“) Feierlichkeiten verbunden mit Umzügen veranstaltet. Zu diesen Schützenhöfen wurden auch Teilnehmer aus befreundeten Gemeinden und teilweise auch die feudalen Stadtoberhäupter eingeladen. Der selbstbewusste Charakter dieser Veranstaltungen der Bürger wurde aber nicht zu allen Zeiten von der Obrigkeit gern gesehen. Daher entwickelten sich regional sehr unterschiedliche Traditionen.

Die Bräuche um das Schützenfest werden vor allem in Bayern und Niedersachsen, aber auch am Niederrhein, Mittelrhein und in Westfalen (insbesondere im Sauerland) mit Schützenumzügen gepflegt. An die alte Tradition wird seit der deutschen Wiedervereinigung auch in Ostdeutschland wieder angeknüpft. Die mit den Schützenfesten verbundenen Traditionen können regional sehr unterschiedlich sein. Zu diesen Traditionen gehören auch der „Fahnenschlag“ (ein spezielles Fahnenschwenken). Es symbolisiert die Fesselung des heiligen St. Sebastianus, des Schutzpatrons der Jungschützen. Der Fahnenschlag und auch das Fahnenschwenken werden nach festgelegten Regeln durchgeführt, welche in der Bundesfahnenschwenkerordnung festgelegt sind, sodass auf Wettbewerben Schiedsrichter die Darbietungen auch bewerten können.

Schützenfeste können von einem bis zu mehreren Tagen dauern und mit unterschiedlichen Beiprogrammen angereichert sein. In kleineren Orten finden sie oft in einem Festsaal der lokalen Gastwirtschaft, in größeren Orten in einem extra aufgebauten Festzelt statt. Im Sauerland haben die meisten Orte eine eigene Schützenhalle, die für die Schützenfeste genutzt wird. Viele Schützenfeste beginnen mit einem festlichen Umzug, bei dem der amtierende Schützenkönig mit seinem Hofstaat, von seinen Vereinsmitgliedern abgeholt, mit Musik durch den Ort zum Schützenplatz oder Festzelt marschiert oder kutschiert wird. Rund um das Festzelt ist oft ein Jahrmarkt oder eine Kirmes aufgebaut.
Schützenfeste in Deutschland

Wieder andere Schützenfeste leiten sich vom so genannten Freischießen ab. Beim Freischießen konnte sich der beste Schütze für ein Jahr von seinen Steuerabgaben freischießen oder sich andere Privilegien erkämpfen (bis hin zum Recht auf Heirat, wie in der Oper „Der Freischütz“ dargestellt). Diese Art des Schützenfests war besonders im Raum Hannover angesiedelt und wird zum Beispiel in Eldagsen, Peine und Wennigsen (Deister) noch immer gefeiert. Die Steuerfreiheit ist heute natürlich nicht mehr gegeben.

Das erste Schützenfest auf bayerischem Boden fand anno 1427 in München statt. Bei diesem "Hosenschießen" wurde mit Büchsen und Armbrüsten geschossen, um einen der 15 Preise zu ergattern - 15 Paar Hosen. (Quelle: Stemplinger's Immerwährender Bayerischer Kalender, Bd. 2, 18. November)

In Uelzen wird alle 5 Jahre das „Grenzbeziehen“ begangen. Dort kontrollieren seit dem Mittelalter die Schützen ob die Grenzmarken der städtischen Ländereien noch an ihrem alten Platz sind.

Beim Vogelschießen wird heute nicht mehr auf einen richtigen Vogel geschossen, sondern auf eine aus Holz gebaute Vogelattrappe. Derjenige, der die letzten Reste von der Vogelstange holt, ist der Schützenkönig. Beim Adlerschießen (zum Beispiel am Rutenfest in Ravensburg) wird auf einen hölzernen Reichsadler geschossen, dessen Insignien und Federn einzeln abgeschossen werden können; Schützenkönig ist hier der Schütze des Reichsapfels. Es gibt allerlei Tiermotive bei Schützenfesten, so wird zum Beispiel beim historischen Schützenfest in Biberach/Riss auf einen Biber gezielt.

Das insgesamt größte jährliche Schützenfest der Welt ist das Schützenfest Hannover. Auf dem ca. 10 ha. großen Schützenplatz befinden sich über 260 Schausteller, darunter auch 5 große Festzelte mit täglich wechselndem Programm und zahlreiche kleinere Zelt- und Gastronomieanlagen. Das Schützenfest beginnt jedes Jahr an dem Freitag vor dem letzten Sonntag im Juni mit der Bruchmeisterverpflichtung im Neuen Rathaus. Danach ziehen die Bruchmeister mit 2000 Schützen und mehreren Kapellen auf den Platz, wo im Hauptfestzelt der Fasanstich durch den Oberbürgermeister durchgeführt wird. Gekrönt wird die Eröffnung durch ein großes Höhenfeuerwerk. Höhepunkt ist der am ersten Schützenfest-Sonntag stattfindende 12 km langen Schützenausmarsch mit über 12000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland, darunter rund 5000 Schützen, über 100 Kapellen und Spielmannzüge und rund 70 Festwagen, Kutschen, Pferdegespannen und anderen Fahrzeugen. Er ist damit der längste Festumzug der Welt. Er wird live vom NDR übertragen. Das Pokalschießen findet jeweils am Montag, Dienstag und Mittwoch statt. Am letzten Tag ziehen die Bruchmeister in einem Fackelzug zum Neuen Rathaus, und halten dort den Zapfenstreich ab. Rund 2 Mio. Menschen besuchen das 10-Tägige Schützenfest jedes Jahr. Obwohl auf einigen anderen Schützenfesten mehr Schützen beteiligt sind, behält Hannover insgesamt betrachtet doch das Superlativ.

Das größte Bürger-Schützenfest ist das Neusser Bürger-Schützenfest, das alljährlich Ende August mit über 6.000 Schützen in Neuss stattfindet. Es ist eines der bekannten Brauchtumsfeste im Rheinland. Bei diesem Fest sind traditionell alle Neusser Bürger beteiligt, als Aktive oder Zuschauer und Mitfeierer, das gesamte Stadtbild ist dann in rotweiß geschmückt, den Neusser Stadtfarben.

Das Neusser Schützenfest beginnt am letzten Wochenende im August samstags mit dem Fackelzug. Hier marschieren die Schützen in Anzug und mit Groß- und Kleinfackeln durch die Stadt. Oft werden auf den großen Fackelwagen aktuelle politische und zeitgeschichtliche, kulturelle oder sportaktuelle Themen angesprochen. Sonntags findet der wichtigste Umzug über den Markt statt, der in den letzten Jahren fast immer vom WDR übertragen worden ist. Ab dem Sonntag marschieren die Schützen dann in den Uniformen der verschiedenen Korps. Sowohl Montags als auch Dienstag finden weitere Umzüge statt, abends wird der Tag bei verschiedenen Bällen der einzelnen Schützenkorps ausgefeiert.

Dienstags wird auf der „Schützenwiese“ (auf der man sich mit Freunden und Familie auch zwischen den Umzügen aufhält) an der Neusser Galopprennbahn der neue König ausgeschossen und dann unter Jubel der Zuschauer und Mitschützen in das Festzelt getragen. Dienstagabend ist das Ende des Schützenfestes erreicht, das traditionell innerhalb der einzelnen Züge Mittwochs mit dem so genannten "Radi-Essen", bei dem traditionell Schwarzbrot mit Leberwurst und Rettich serviert wird, in privatem Kreise endgültig beschlossen wird. Am anschließenden Samstag findet der Krönungsball für den neuen König statt, bei dem immer noch eine festliche, zum Ende hin wehmütige Stimmung aufkommt, da es nun ein ganzes Jahr bis zum Wiederkehren der Festfreuden kommt.

Das Schützenfest in Neuss ist fest in den Reihen der Neusser Bürger verankert, Züge bilden sich aus Schulstufen- oder klassen, oft werden alte Freundschaften über diese Institution erhalten. Der amtierende Bürgermeister Herbert Napp (CDU) war schon Neusser Schützenkönig, genauso wie zahlreiche Lokalpolitiker auch anderer Parteien dem Schützenwesen angehörig sind.

Eine Besonderheit ist das Schützenfest in Balve, das in der Balver Höhle gefeiert wird, oder das historische Schützenfest in Attendorn, wo die Schützengesellschaft auf das Jahr 1222 zurückgeht.

Alle drei Jahre findet außerdem das so genannte Europa-Schützenfest statt, welches von der Europäischen Gemeinschaft der Schützen (EGS) organisiert wird. Hierzu erscheinen Schützen aus vielen Nationen, zum Beispiel Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich und Polen. Beim letzten Europa-Schützenfest in Vöcklabruck bei Salzburg waren etwa 25.000 Schützen zugegen.
   

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